Bankvollmacht für Überweisungen

By | 4. Januar 2016
Die Form der Bankvollmacht richtet sich nach den Vorgaben des Kreditinstituts

Die Form der Bankvollmacht richtet sich nach den Vorgaben des Kreditinstituts

Während eines Auslandsaufenthalts oder krankheitsbedingt, kann ein Kontoinhaber verhindert sein, in den persönlichen Kontakt mit seinem Kreditinstitut zu treten. Insofern sich das Eintreffen einer solchen Situation absehen lässt, sollte von ihm bereits im Vorfeld eine Person des Vertrauens zum Bevollmächtigten für private aber auch geschäftliche Bankangelegenheiten bestimmt werden. Gerade bei gut vorhersehbaren Ausfällen wie einer Geschäftsreise, kann mit einer Bankvollmacht die reibungslose Ausführung gewisser Bankgeschäfte auf diese Weise sichergestellt werden. Bei Geldüberweisungen kann natürlich auch auf Onlinebanking ausgewichen werden, soweit es von Kreditinstituten als Optionen angeboten wird.

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Was ist bei einer Bankvollmacht für den privaten Zweck zu beachten?

Um einen Missbrauch Ihrer Vollmacht zu verhindern, sollte schriftlich genauestens festgehalten werden, zu welchen Geschäftsvorgängen der Bevollmächtigte ermächtigt wird. Die schwierigste Aufgabe besteht jedoch darin, eine Person zu bevollmächtigen, die unter keinerlei falschen Absichten ihre Hilfe anbietet. Denn auch wenn eine Bankvollmacht nur mit einer Unterschrift offiziell gültig wird, ist das Dokument niemals vor einer Fälschung geschützt. Konnte ein Bevollmächtigter ruhigen Gewissens ernannt werden, wird diesem das Dokument direkt ausgehändigt oder der Zugang zum Aufbewahrungsort gewährt. Den Kreditinstituten bleibt es trotzdem stets vorbehalten, bei Verdacht eines Betrugs die gewünschte Ausführung eines Bankgeschäfts zu verweigern. Zum weiteren Schutz kann bei dem persönlichen Bankbetreuer jederzeit Informationen über den Vollmachtinhaber zur Gegenprüfung hinterlegt werden.
Mit Bankvollmachten können keine Kreditverträge im Namen des Inhabers geschlossen oder geändert werden. Es dürfen auch keine weiteren Konten oder Depots eröffnet werden sowie Kunden- oder Kreditkarten beantragt werden. Im Regelfall, wenn nicht anders vereinbart, erlischt eine Bankvollmacht mit dem Tod des Kontoinhabers, der Geschäftsunfähigkeit des Bevollmächtigten und dem Konkurs des Vermögeninhabers. Deshalb muss in einer Bankvollmacht klar geregelt sein, ob diese bis zum Tod oder sogar darüberhinaus gelten soll. Ansonsten kann eine Bankvollmacht vom Vollmachtgeber jederzeit schriftlich widerrufen werden.
Ob eine Bankvollmacht formlos oder nach einer vorgegebenen Struktur erstellt werden muss, unterscheidet sich je nach Kreditinstitut, deshalb gilt es für den Kunden, die Vorgaben rechtzeitig zu prüfen.

Was ist bei einer unternehmerischen Bankvollmacht zu beachten?

Bei unternehmerischen Bankgeschäften unterscheiden Kreditinstitute zwischen der Handlungsvollmacht ohne Befugnis nach § 54 Abs. 2 HGB und der Handlungsvollmacht mit Befugnis nach § 54 Abs. 2 HGB. Unter Ersteren werden alltägliche Bankgeschäfte wie die Verfügung über Kontoguthaben, Kredite, Wertpapiere und die Anerkennung von Lastschriften verstanden. Eine Handlungsvollmacht mit Befugnis erlaubt dem Bevollmächtigten zusätzlich Wechselgeschäfte zu tätigen, Kredite aufzunehmen und Grundstücke zu belasten bzw. zu veräußern. Die Handlungsvollmacht wird im Gegensatz zu einer Prokura nicht in das Handelsregister eingetragen und bietet sich eher für den unregelmäßigen und beschränkten Zugriff an.

Category: Überweisungen und Geldtransfers

About Daniel Wilhelm

Daniel Wilhelm, Jahrgang 1965, gebürtig aus Frankfurt am Main. Hat in München an der Ludwig-Maximilians-Universität Rechtswissenschaften studiert. Nach dem 2. Staatsexamen in Berlin arbeitete er bei einer Verbraucherschutzorganisation. Seit Anfang 2012 ist er freier Redakteur mit den Themenschwerpunkten: Mietrecht, Steuern und Verbraucherrecht.